Phasen von Eine Patientenreise
Eine Patientenreise bildet die typischen Phasen ab, die eine Person auf ihrem Weg in der Hörrehabilitation durchlebt. Anhand der Abbildung Einer Patientenreise können Studierende und Personen, die in der Rehabilitation tätig sind, den Weg mit einer Hörminderung visualisieren, anderen gegenüber erklären und selbst besser verstehen.
Eine Patientenreise beginnt bereits bevor die betroffene Person selbst die eigene Hörminderung bemerkt und setzt sich fort bis hin zu einem erlernten guten Umgang mit der eigenen Hörminderung.
Das Tool unterstützt somit im klinischen Alltag ein besseres Verstehen und das Reflektieren von individuellen Patientenreisen. Dies ermöglicht Hörexpert*innen die Bedürfnisse der Kund*innen zu verstehen und sich gemeinsam auszutauschen, um zusammen insgesamt bessere Ergebnisse zu erreichen.
Phasen der Reise
Kein Problembewusstsein: “Ich meine, kein Problem mit dem Hören zu haben”
In dieser Phase bemerken Kund*innen nicht, dass ein Hörproblem besteht oder es wird als noch nicht ernst genug angesehen, um deswegen Hilfe aufzusuchen. Sie sind überrascht, wenn das Problem von Personen aus ihrem Umfeld thematisiert wird. Sie erkennen selbst nicht die Symptome, die von außen beschrieben werden.
Bewusstwerden: “Ich könnte eine Hörminderung haben”
Kund*innen fühlen sich zwiespältig und wägen Vor- und Nachteile einer Veränderung ab. Sie fühlen sich einerseits in ihrer gegenwärtigen Situation wohl und haben noch keine klare Absicht für eine Veränderung. Aber sie fürchten andererseits mögliche Konsequenzen dafür, dass sie nicht wegen ihrer Hörminderung aktiv werden.
Vorbereitung: “Ich denke, dass ich wegen meines Hörens Hilfe benötige”
Kund*innen äußern sich weiterhin zwiespältig oder sie erreichen einen Wendepunkt an dem sie bereit sind etwas hinsichtlich ihrer Hörminderung zu unternehmen, auch, wenn sie noch nicht genau wissen, wie sie dazu vorgehen werden. Sie suchen Informationen bei Hörexpert*innen oder anderen Menschen, die sie in ihrer Entscheidung unterstützen. Gleichzeitig überlegen sie, ob sie auch allein mit der Situation zurechtkommen können.
Handlung: “Ich werde etwas hinsichtlich meiner Hörminderung unternehmen”
Kund*innen haben entschieden wegen ihrer Hörminderung aktiv zu werden und etwas zu unternehmen. Sie könnten mit anderen Personen über ihre Hörschwierigkeiten sprechen wollen und nach Verständis suchen oder um ihre Rückmeldungen bitten. Auch könnten sie sich auch Sorgen machen, nicht durchzuhalten.
Aufrechterhaltung: “Ich nutze meine Hörgeräte”
Ihre Kund*innen beginnen Hörgeräte und/oder Kommunikationsstrategien zu nutzen. In dieser Phase könnten sie sich immer noch hin und her gerissen fühlen. Einige sind zwar zufrieden damit Hörgeräte zu tragen, finden es aber schwierig die Auswirkungen der Hörminderung für sich zu akzeptieren. Andere sehen die Hörgeräte als ein notwendiges Übel an. Einige fühlen sich traurig und tendieren dazu, ihre Gründe für ihr Aktivwerden zu vergessen. Diejenigen, die ihre Behandlung als gelungen und erfolgreich erleben, werden zum dauerhaften Ausstieg fortschreiten. Andere erleben Schwierigkeiten und einen Rückfall.
Rückfall: “Ich möchte nicht meine Hörgeräte tragen”
Ihre Kund*innen ringen damit ihre Hörgeräte regelmäßig zu tragen oder geben die Hörgerätenutzung sogar vollständig auf. Es könnte sich für sie wie ein Versagen anfühlen, nicht durchgehalten zu haben. Auch könnten sie dadurch gereizter sein als sonst. Einige Kund*innen könnten es als Freiheit empfinden, sich nicht mehr mit ihren Hörgeräten zu beschäftigen. Andere werden motiviert sein, weiterhin zu versuchen mit den Hörgeräten zurecht zu kommen.
Dauerhafter Ausstieg: “Meine Hörgeräte bleiben bei mir”
Ihre Kund*innen fühlen sich mit den Hörgeräten sowie dem Anwenden von Kommunikationsstrategien wohl und können mit ihrer Hörminderung gut umgehen.
Es ist sehr wichtig, zu beachten, dass Personen auf ihrer Rehabilitationsreise mehrere Male die gleichen Phasen durchleben können.